FAQ Die wichtigsten Fragen und Antworten zur neuen Stadtmarke Peine
Eine Stadtmarke ist die Gesamtheit aller (positiven) Vorstellungen, die eine Stadt in den Köpfen der Zielgruppen hervorruft bzw. hervorrufen soll (z. B. Vorstellungen bezüglich Lebensqualität, Image, Standortprestige). Nicht anders als Marken in anderen Bereichen, rufen auch Städte bestimmte Assoziationen, Vorurteile und Erwartungen bei Menschen hervor.
Da Städte untereinander im Wettbewerb um Menschen (z. B. Fachkräfte, Bewohner, Touristen) und Investitionen (z. B. durch Unternehmen) stehen, sind positive Assoziationen und Vorstellungen für die Entwicklung einer Kommune vorteilhaft. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, können auch Städte als Marken verstanden werden. Eine Stadtmarke ist KEIN Logo oder Slogan – es sind Inhalte, die die Stadt prägen und kommuniziert werden.
Peine befindet sich im Wettbewerb mit anderen Städten – um Gäste, Bewohner, Fachkräfte, Unternehmen. 10.993 Kommunen in Deutschland sind Wettbewerber um Fachkräfte und Unternehmen. Um zu wissen, wie sich Peine in diesem Wettbewerb hervortun kann war es erforderlich, die Stärken der Stadt herauszuarbeiten – dies unter Beteiligung der Stadtgesellschaft. Denn nur, was von innen kommt, kann auch authentisch nach außen kommuniziert werden. Neben den Stärken – den Markenbausteinen – wurden auch die Tonalität, Bilderwelten und Zielgruppen definiert. Der Beteiligungsprozess in Peine fand von Mai 2023 bis Dezember 2023 statt. Alle Ergebnisse finden Sie HIER.
Die Stärken der Stadt Peine wurden in 5 Markenbausteinen zusammengefasst:
- Historisches Erbe und lebendige Traditionen
- Lebendige Stadt im Herzen der Metropolregion
- Zusammenkommen und Genießen
- Aktive Stadt im Einklang mit der Natur
- Wirtschaft, Dynamik und Stahl 5.0
Die Ausformulierung der einzelnen Markenbausteine finden Sie HIER.
Die Durchführung des Markenprozesses wurde ausgeschrieben. Das wirtschaftlichste Angebot gab das Beratungsunternehmen CIMA Beratung + Management GmbH ab mit 43.200 € netto.
Darin enthalten waren:
- Empirische Grundlagen
- Online-Befragung
- Passantenbefragung
- Online-Reputationsanalyse
- Markt-, Zielgruppen- und Konkurrenzanalyse
- Imageanalyse
- Kick-off-Veranstaltung mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
- 5 Sitzungen der Lenkungsgruppe
- 4 Workshops zur Markenentwicklung mit insgesamt 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Kultur, Bildung, Verwaltung, Sozialem
- Markenprofil und Umsetzungskonzept – Markenbausteine, Zielgruppen, Tonalität, Bilderwelten zur strategischen Positionierung der Marke Peine
- Abschlussbericht
Finanziert wird der Beteiligungsprozess zur Marke zu 90% aus Fördermitteln des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ – das Förderprogramm wurde aufgesetzt zur Stärkung der Innenstädte und zur Stärkung der Identität von Standorten. 10% der Kosten – 4.320 € - werden aus städtischen Mitteln bezahlt.
Die Stadt Peine und die Tochtergesellschaft Peine Marketing haben seit 20 Jahren zwei unterschiedliche visuelle Auftritte – zwei Logos und zwei Gestaltungsrahmen. Um fokussiert kommunizieren zu können und auch positiv wahrgenommen zu werden – in der Flut an Informationen und Kanälen, die auf die Zielgruppen einprasseln - ist es wichtig, einheitlich den Standort Peine nach innen und außen sichtbar zu machen. Der „Wischer“ der Stadt Peine und das Logo der Peine Marketing waren ebenso wie das Farbdesign in Magenta/Grau nicht mehr zeitgemäß. Im Zuge des Markenprozesses sollten daher Stadt und Stadtmarketing optisch zusammengeführt werden. Aufgabe des Stadtmarketings ist die Vermarktung der Stadt mit ihren Vorzügen, nicht das Vermarkten der Gesellschaft Peine Marketing.
Das neue visuelle Erscheinungsbild der Stadt wurde regulär ausgeschrieben, da es sich um Fördergelder handelt – mehrere Agenturen wurden zu einem Angebot aufgefordert. Zum Angebot aufgefordert wurden Agenturen u.a. in Berlin, Braunschweig, Hannover, Bielefeld. Entscheidend für die Auswahl und Eignung war einschlägige Erfahrung bei der Entwicklung von Stadt- und/oder Regionalmarken. Das Zuschlagskriterium war nicht nur der Preis, sondern u.a. auch die Qualität der Referenzen. Wichtig war, dass das Unternehmen konkrete Referenzen in Bezug auf die visuelle Entwicklung von Stadtmarken vorzuweisen hat. Die Detering Design GmbH aus Bielefeld hat bereits mehrere Stadtmarken entwickelt und erhielt für die Entwicklung der Marke Bielefeld den German Award.
Die Kosten des Leistungspaketes liegen bei 34.650 € netto – im Paket enthalten sind:
- Corporate Design /Kommunikationsdesign:
Kreative Entwicklung eines Kommunikationsdesigns, das die Identität – den Markenkern mit den entsprechenden Zielgruppen aufgreift. Dies unter Berücksichtigung von Zielen, Tonalität, Themenwelten. Das neue Design soll sowohl von der Stadt wie auch von Peine Marketing für alle Materialien – digital und analog – genutzt werden.
- Logoentwicklung:
Kreative Entwicklung eines einzigartigen Logos, das die Identität – den Markenkern - der Stadt verkörpert.
- Farbschema und Typografie:
Festlegung von Hauptfarben und Schriftarten, die im Corporate Design verwendet werden sollen – sowie Vorschläge für eine moderne Typografie.
- Visueller Style Guide/Gestaltungshandbuch:
Erstellung eines umfassenden Style Guides, der die Verwendung des Corporate Designs in verschiedenen Medien (online und offline) und Anwendungen detailliert beschreibt. Zum Beispiel Briefpapier, Visitenkarten, Broschüren, Plakate, Flyer, Rollup und weiteren Druckmaterialien sowie Website, Social-Media-Grafiken. Gestalterische Grundlage für die Stadt Peine sowie für die Tochter Peine Marketing.
Finanziert wird das neue visuelle Erscheinungsbild zu 90% aus Fördermitteln des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ – das Förderprogramm wurde aufgesetzt zur Stärkung der Innenstädte und der Identität von Standorten. 10% der Kosten – 3.465 € - werden aus städtischen Mitteln bezahlt.
Folgekosten: Das neue CD soll sukzessiv umgesetzt werden – ein Teil der Kosten wird über das Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ aufgefangen, da im Zuge von Digitalisierungsprojekten und der Anbindung an den Niedersachsen-Hub eine neue Website und auch eine CityApp entwickelt wurden. Die Förderung beläuft sich auf 90% der Kosten. Innerhalb des Förderprogramms steht des Weiteren noch ein Restbudget aus dem Markenprozess und anderen Maßnahmen zur Verfügung, so dass auch erste Materialien realisiert werden können.
Bei der Entwicklung des Logos und auch des Corporate Designs wurden die Ergebnisse des Markenprozesses berücksichtigt – z. B. wurden die 5 Themenwelten mit eigenen Signets aufgegriffen. Das neue Logo symbolisiert und abstrahiert das sehr eigenständige Peiner „P“. Es steht für „Gebiet/Quartier“, aber auch für eine Sprechblase, die für Kommunikation steht. Es dient aber auch als Bildbox, als Text-Unterleger und ist Grundlage für Infografiken. Das gesamte Erscheinungsbild entwickelt sich aus der Logoform selbst.
Beim Gestaltungsrahmen wurde bewusst eine sehr positive Farbe gewählt. In der Farbsymbolik steht Orange für das Leben, die Farbe ist stimmungsaufhellend, stimulierend und symbolisiert Kräftigung und Fröhlichkeit. Menschen verknüpfen Farben mit bestimmten Emotionen und Assoziationen. So gilt Orange in unserem Kulturkreis als warme Farbe, die Glücksgefühle hervorrufen kann und für Optimismus und Energie steht. In Peine steht Orange u.a. auch für glühenden Stahl. Stahl hat diese Stadt geprägt. Da das Außen-Image von Peine nicht positiv belegt ist – und die Industriestadt auch heute noch von Außenstehenden mit Staub und Schutz assoziiert wird – war es wichtig, hell und freundlich aufzutreten. WICHTIG: Die Stadtfarben Grün/Rot bleiben natürlich erhalten! Ersetzt werden die Farben Magenta/Grau, die sowohl die Stadtverwaltung wie auch Peine Marketing im Logo und in der Gestaltung prägten.
Das sogenannte Fan-Logo wurde aus dem neuen Logo entwickelt und besteht aus einem Herz. Das Logo kommt immer dann zum Einsatz, wenn es nicht auf offiziellen Materialien genutzt wird. Mit dem Fan-Logo kann jedermann seine Verbundenheit zur Stadt zeigen und zum Ausdruck bringen, dass ihm seine Stadt am Herzen liegt. Es wird Richtlinien geben, zu welchem Zweck das Fan-Logo genutzt werden darf – generell soll es aber weit verbreitet werden. Geht die Nutzung über den Privatbereich hinaus, z. B. wenn das Fanlogo kommerziell genutzt werden soll, muss eine Genehmigung bei der Stadtverwaltung angefragt werden.
Das offizielle Stadtlogo darf nur von Verwaltung und Peine Marketing genutzt werden.
Das neue Logo und das neue gestalterische Konzept wurden in einem ersten Schritt einem Gremium aus Lenkungsgruppe des Markenprozesses, dem Aufsichtsrat der Peine Marketing GmbH und den Mitgliedern des Verwaltungsrates vorgestellt. In einem zweiten Schritt wurde die Gesamtkonzeption dann noch einmal dem Verwaltungsausschuss zu Abstimmung vorgestellt. Als dritte Instanz hatte der Rat der Stadt Peine in seiner Sitzung vom 14. März 2024 über das neue Design und das Logo abzustimmen. Der Rat entschied mit 34 Ja-Stimmen, 0 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen für die Umsetzung.